WECHANGE
Aus Gemeinwohlwiki Braunschweig
WECHANGE ist die genossenschaftliche Online-Kollaborationsplattform für alle, die gemeinsam Zukunft gestalten. Über 35.000 Menschen vernetzen sich über wechange.de, arbeiten an Online-Dokumenten, stimmen Termine ab, verwalten gemeinsame Dateien und mehr. WECHANGE ist Open Source, erfüllt höchste Datenschutzanforderungen und wird in Deutschland CO2-neutral auf mit 100% Ökostrom betriebenen Servern gehostet. Die WECHANGE communityware ist auch als White-Label-Lösung für Organisationen, Städte und Gemeinden im Einsatz.
Plattformen | Webanwendung, Windows, macOS, Linux, Android, iOS |
Preis | Kostenlos nutzbar, freiwillige Zahlungen möglich |
Open Source | Ja |
Firmensitz | Deutschland |
Website | https://wechange.de |
WECHANGE (auch wechange Vorlage:Externer Link Icon) ist eine Online-Plattform, die für Vernetzungsstrukturen in doppelter Hinsicht interessant sein kann: Mit Hilfe der zahlreichen integrierten Projektmanagement-Tools (s. u.) könnt ihr als Kerngruppe intern zusammenarbeiten. Zugleich könnt ihr die Plattform auch zur Vernetzung einsetzen, indem ihr gemeinsam mit den Initiativen eine lokale bzw. regionale Online-Community aufbaut. Die Gruppen werden dadurch sichtbar - füreinander, für die Öffentlichkeit vor Ort und für wechange-Nutzer*innen aus ganz Deutschland - und sie können sich austauschen und zusammenarbeiten.
Entwickelt und betrieben wird die "Kollaborationsplattform für den öko-sozialen Wandel"[1] von einer gemeinwohlorientierten Genossenschaft aus Deutschland, die sich dem Schutz der Nutzer*innendaten und der Mitbestimmung durch die Community verpflichtet. Die Nutzung ist kostenlos und es gibt ein solidarisches Pay-as-you-like Bezahlmodell.[2] Die Plattform hat bereits mehr als 5000 Gruppen und Projekte mit über 50.000 Nutzer*innen.
Zusammenarbeiten (Projektmanagement)
wechange kann euch die digitale Zusammenarbeit im Team deutlich erleichtern:
- Ihr könnt kostenlos und mit wenigen Klicks einen eigenen Artbeitsbereich erstellen.
- Viele wichtige Projektmanagement-Tools, die Gruppen meist ohnehin früher oder später brauchen, sind hier integriert.
- Ihr findet dadurch alle eure Inhalte übersichtlich gebündelt auf einer Plattform wieder und lauft nicht Gefahr, den Überblick über verschiedene Tools zu verlieren.
- Jedes Mitglied eurer Initiativ- bzw. Kerngruppe muss sich nur einmal ein Benutzer*innenkonto erstellen und kann mit diesem alle Tools nutzen.
- Jede*r kann selbst auswählen, ob und worüber man E-Mail-Benachrichtungen erhalten möchte.
- Es gibt eine Android-App, mit der ihr von unterwegs auf alle Inhalte zugreifen und daran arbeiten könnt.
Arbeitsbereiche
Tools
Rocket.Chat
Gruppen vs. Projekte
Vernetzen (Community)
Mit den Funktionen der Plattform können Initiativen nicht nur intern zusammenarbeiten, sondern sich auch untereinander vernetzen und neue Kooperationen bilden. Wenn ihr eine Online-Community mit den Initiativen vor Ort aufbauen willt, ist es am einfachsten, eine Vernetzungs-Gruppe zu erstellen und alle Gruppen einzuladen. Theoretisch könnt ihr damit alle klassischen Ziele einer Vernetzungsstruktur erreichen:
- Die Initiativenvertreter*innen begegnen sich im digitalen Raum.
- Indem sie Neuigkeiten posten und kommentieren, können sie ihre Vorhaben ankündigen, nach Unterstützung fragen, Mitstreiter*innen für Ideen finden usw.
- Über den Kalender können sie eine gemeinsame Veranstaltungsübersicht führen, um Terminüberschneidungen zu vermeiden und sich gegenseitig zu unterstützen.
- Die Initiativen sind über die Karte und die Projektübersicht füreinander und für die Öffentlichkeit sichtbar (sofern sie sich wechange-Projekte erstellen).
- Sie können Wissen und Ressourcen miteinander teilen, indem sie gemeinsam hilfreiche Pads erstellen (z. B. Leitfäden oder eine Übersicht ausleihbarer Gegenstände).
- Mit Hilfe der Projektmanagement-Tools können sie gemeinsame Aktionen und Kampagnen planen.
Karte
Kalender als Community-Tool
Sichtbarmachen (Verknüpfung mit Website)
Neben der Förderung von Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Initiativen ist die Steigerung ihrer Sichtbarkeit das dritte Hauptziel von wechange - und möglicherweise ja auch eurer Vernetzungsinitiative. Mit Funktionen wie der Karte und dem Kalender bietet die Plattform dafür auch attraktive Möglichkeiten. wechange selbst ist aber vermutlich nicht die beste Option, wenn ihr die breite Öffentlichkeit eurer Stadt oder Region mit den Initiativen in Kontakt bringen möchtet. Mit ihren zahlreichen Funktionen ist die Plattform vergleichweise kompliziert für Menschen, die sich nur niedrigschwellig informieren und orientieren möchten. Es besteht die Gefahr, dass sie sich nicht zurechtfinden. Zudem habt ihr nicht die Möglichkeit, die Plattform anzupassen, also z. B. eine Erklärung über der Karte oder dem Kalender einzufügen, wie diese zu benutzen sind.
Dafür habt ihr die Möglichkeit, Inhalte aus wechange auf eure (WordPress-)Website zu übertragen. Konkret könnt ihr die Karte ganz einfach mittels iframe einbinden. Besucher*innen können die Gruppen, Projekte und Ideen bei euch vor Ort direkt auf eurer Website anschauen und durchsuchen, ohne zu wechange wechseln zu müssen. Analog dazu könnt ihr den Kalender über den iCal-Feed und mit Hilfe eines WordPress-Plugins auf eurer Website anzeigen und hier sogar weitere Funktionen hinzufügen (z. B. filtern, suchen oder abonnieren). Anschauen könnt ihr euch beides auf lebendiges-lueneburg.de Vorlage:Externer Link Icon, Ansprechpartner ist Felix Englisch.
Herausforderungen und Good Practices
In der Theorie kann wechange ein Super-Tool für Zusammenarbeit und Initiativenvernetzung sein - in der Praxis zeigen sich jedoch einige Hürden.
Herausforderung | Good Practice |
---|---|
Haben die Initiativen überhaupt Bedarf an den Funktionen, die wechange bietet? Falls nicht, wird es sehr schwer, sie von der Plattform zu begeistern. | Schon früh im Prozess solltet ihr den Bedarf erfassen, am besten im direkten Austausch mit den Initiativen(-vertreter*innen) oder über eine Umfrage. Bei der Auswertung der Ergebnisse werdet ihr sehen, ob wechange passt oder nicht. |
wechange ermöglicht viele Arten der Vernetzung und Zusammenarbeit. Wenn ihr direkt am Anfang alle Funktionen auf einmal einführen möchtet, lauft ihr Gefahr, dass nichts genutzt wird, weil ihr die Initiativenvertreter*innen überfordert ("Erstellt ein Projekt, tragt eure Veranstaltungen ein, postet Neuigkeiten usw.") | Vielversprechender als alles auf einmal zu wollen ist es, wenn ihr die Funktionen schrittweise einführt. Wenn z. B. die Bündelung und Abstimmung der Veranstaltungen der größte Bedarf ist, dann ladet alle Beteiligten in eine wechange-Gruppe ein, in der alle Tools bis auf den Kalender deaktiviert sind. Der Mehrwert eines gemeinsamen Kalenders ist ganz simpel und klar und ihr vermeidet dadurch Verwirrung aufgrund der vielen bunten Kacheln. Wenn das klappt und die Beteiligten sich intensiver austauschen möchten, schaltet die Neuigkeiten frei. Im nächsten Schritt könnt ihr den Initiativen empfehlen, selbst ein Projekt zu erstellen, um auf der Karte sichtbar zu sein, usw. |
In der Regel ist vielen Initiativen nicht direkt klar, worin der Mehrwert besteht, wenn sie online Dinge eintragen und sehen, was andere geschrieben haben. Weniger Technik-affine Menschen können besonders schwer zu gewinnen sein. | Geht nicht davon aus, dass alle eure Idee direkt nachvollziehen können und sie davon ebenso überzeugt sind wie ihr. Vielmehr solltet ihr Wert auf überzeugende Kommunikation legen. |
wechange kann auch aufgrund der vielen Funktionen ziemlich kompliziert und für manche auch abschreckend wirken. Wenn ihr die Tools schrittweise einführt (s. o.), könnt ihr dieser Wahrnehmung wohl vorbeugen - dennoch kann es sein, dass Nutzer*innen sich nicht zurechtfinden und sie sich enttäuscht von der Plattform abwenden. | Nehmt euch Zeit dafür, die Nutzung zu erklären, und bietet ausreichend Raum für Fragen. Ihr könnt den Initiativenvertreter*innen die wechange-Tutorials Vorlage:Externer Link Icon empfehlen. Langfristig kann es sich lohnen, einen Crashkurs bzw. eine Schulung zu veranstalten, bei der ihr die wichtigsten Funktionen zeigt und alle sich gemeinsam durchklicken. |
Selbst wenn viele der Initiativen bei euch vor Ort auf wechange registriert sind, heißt das nicht, dass sie auch die Möglichkeit zur Vernetzung nutzen. Z. B. kann es sein, dass sie einen Mehrwert darin sehen, auf der Karte präsent zu sein oder sie mit Hilfe der Tools im wechange-Projekt intern zusammenarbeiten, aber sie erstellen kaum Veranstaltungen oder Neuigkeiten in der Vernetzungs-Gruppe. | Bei der Vernetzungs-Gruppe ergibt sich ein Dilemma: Als Initiative hier die eigenen Veranstaltungen, Mitteilungen usw. einzutragen, ist in erster Linie ein regelmäßiger Mehraufwand. Demgebenüber ist der erzielte Mehrwert gering, solange die Anzahl der weiteren Nutzer*innen überschaubar ist, die diese Beiträge sehen und eigene erstellen. So kann der Eindruck entstehen, dass es sich nicht lohnt, eigene Inhalte einzutragen - und wenn alle Initiativen diesen Eindruck haben, liegt die Gruppe brach. Das Gegenteil kann aber auch der Fall sein: Wenn die Gruppe rege genutzt wird, ist es für alle ein Muss, hier aktiv mitzulesen und eigene Beiträge zu platzieren. Hier geht es um eine kritische Masse. Bis zu dieser Schwelle herrscht der Eindruck, dass die Beteiligung an der Vernetzungs-Gruppe sich nicht lohnt, aber ab diesem Punkt ist der Mehrwert spürbar größer als der Aufwand - die Community wird zum Selbstläufer. Um diese kritische Masse zu erreichen, gibt es keine Musterlösung, aber wenn ihr die obigen Tipps befolgt, stehen eure Chancen gut. |
Verbindung mit Präsenzvernetzung
Der wohl wichtigste Tipp ist der, dass ihr wechange möglichst mit analogen Formaten kombinieren solltet, also v. a. mit Vernetzungstreffen in Präsenz. Allein durch Kommunikation im virtuellen Raum ist es deutlich schwerer, eine gemeinsame Identität zu bilden, die Voraussetzung dafür ist, dass die Initiativen sich gegenseitig unterstützen, Ressourcen teilen usw. Wenn ihr hingegen persönliche Begegnungen zwischen den Akteur*innen schafft, entsteht häufig automatisch das Bedürfnis, sich auch zwischen den Treffen miteinander auszutauschen. wechange ist dann eine willkommene Lösung und nichts, was ihr den Initiativen mit viel Aufwand "verkaufen" müsst.
Vorteile
- Klimaneutral
- Open Source
- Echtzeit-Zusammenarbeit in Dokumenten
- Dateien- und Ordnerverwaltung
- Kalender und Veranstaltungen
- Terminfindung
- Umfragen und Abstimmungen
- Direktnachrichten
- Team-Chat
- Neuigkeiten
- Marktplatz
- Kartenansicht
Nachteile
Sonstige Erfahrungen mit WECHANGE
Teilt eure Erfahrungen mit diesem Tool. Was gibt es zu beachten?
Alternativen
- ↑ wechange - Die Fakten
- ↑ wechange: Finanzmodell
- ↑ Schon bei einer Teilnehmer*innenzahl im einstelligen Bereich kann das System jedoch überlastet sein, sodass dies keine Option für größere Runden ist.
- ↑ Hier können neben einzelnen To-Do's auch langfristige Zuständigkeiten festgehalten werden, damit alle im Team wissen, wer sich worum kümmert.
- ↑ Ideen werden von wechange-Nutzer*innen erstellt, die Mitstreiter*innen für ihr Vorhaben suchen. Zusätzlich zur Karte gibt es eine eigene Übersicht aller Ideen auf wechange. Andere Nutzer*innen können "Gefällt mir"-Angaben hinterlassen oder die Idee mit einem Klick in ein Projekt umwandeln, um sie zu verwirklichen.
- ↑ Profile von Benutzer*innen werden nur angezeigt, wenn in den Profil-Einstellungen die öffentliche Sichtbarkeit festgelegt wurde. Außerdem werden nur Profile angezeigt, bei denen ein Ort angegeben wurde.
- ↑ wechange wurde in viele weitere, vor allem osteuropäische Sprachen übersetzt. Der Großteil aller Nutzer*innen befindet sich dennoch in Deutschland.
- ↑ iframes werden auch hier im Wiki verwendet, z. B. für die Einbindung der Karte von Morgen (s. Forum1.5#Die Pioniere in Bayreuth) oder eben für die wechange-Karte (s. Lebendiges Lüneburg#WECHANGE-Karte).
- ↑ Die Voraussetzung hierfür wäre ohnehin, dass die Gruppe, in der der Kalender sich befindet, als öffentlich sichtbar eingestellt ist.