Gewerkschaften: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine Gewerkschaft ist eine Vereinigung der Interessenvertretung von abhängig beschäftigten Arbeitnehmer*innen zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen. Mitglieder einer Gewerkschaft werden als Gewerkschafter*innen bezeichnet. | Eine Gewerkschaft ist eine Vereinigung der Interessenvertretung von abhängig beschäftigten Arbeitnehmer*innen zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen. Mitglieder einer Gewerkschaft werden als Gewerkschafter*innen bezeichnet. | ||
− | Die Gewerkschaften sind zumeist aus der europäischen Arbeiterbewegung hervorgegangen und setzen sich seit ihrem Bestehen für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen und teilweise auch für weitergehende Gesellschaftsveränderung ein. Sie schließen als Verhandlungspartner von Arbeitgeberverbänden beispielsweise überbetriebliche Tarifverträge ab und führen dazu Lohnkämpfe, gegebenenfalls auch mit Hilfe von Streiks und Boykotts. Die Gewerkschaften versuchen, in Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder, einen möglichst großen Teil der Unternehmensgewinne als Lohn und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an die Belegschaft zu verteilen. Dagegen vertritt die Unternehmensführung die Interessen der Unternehmensinhaber*innen und Aktionär*innen, die möglichst hohe Gewinne erwirtschaften will, als ausgeschüttete Dividende und neue betriebliche Investitionen. Da es keine richtige oder optimale Aufteilung der Gewinne gibt, ist die Gewinnverteilung eine Machtfrage, die von beiden Parteien entsprechend ihrer Interessenlage unterschiedlich beurteilt wird. Gewerkschaften, die eine positive Entwicklung des Betriebes ebenfalls im Auge haben müssen, sind deshalb auch für neue betriebliche Investitionen, ohne die der Betrieb wirtschaftlich ins Hintertreffen geriete. Sie waren wegen dieser engen Verknüpfung mit den Unternehmensinteressen nie so radikal wie die Arbeiterparteien im 19. Jahrhundert. Richtig ist, dass Gewerkschaften – häufig begrenzt auf fachliche Sektoren – für den Erhalt ihres Sektors kämpfen, auch wenn dieser ökonomisch nicht mehr wettbewerbsfähig oder ökologisch nicht nachhaltig ist. Gewerkschaftsvertreter*innen sind sehr oft in den von den Unternehmen zu finanzierenden Aufsichtsräten an der Kontrolle der Betriebsleitung beteiligt. Leitende Angestellte werden mit steigender Hierarchieebene der Unternehmensleitung zugehörig betrachtet und sind entsprechend selten Gewerkschaftsmitglied. | + | |
+ | Die Gewerkschaften sind zumeist aus der europäischen Arbeiterbewegung hervorgegangen und setzen sich seit ihrem Bestehen für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen und teilweise auch für weitergehende Gesellschaftsveränderung ein. Sie schließen als Verhandlungspartner von Arbeitgeberverbänden beispielsweise überbetriebliche Tarifverträge ab und führen dazu Lohnkämpfe, gegebenenfalls auch mit Hilfe von Streiks und Boykotts. Die Gewerkschaften versuchen, in Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder, einen möglichst großen Teil der Unternehmensgewinne als Lohn und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an die Belegschaft zu verteilen. Dagegen vertritt die Unternehmensführung die Interessen der Unternehmensinhaber*innen und Aktionär*innen, die möglichst hohe Gewinne erwirtschaften will, als ausgeschüttete Dividende und neue betriebliche Investitionen. | ||
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+ | Da es keine richtige oder optimale Aufteilung der Gewinne gibt, ist die Gewinnverteilung eine Machtfrage, die von beiden Parteien entsprechend ihrer Interessenlage unterschiedlich beurteilt wird. Gewerkschaften, die eine positive Entwicklung des Betriebes ebenfalls im Auge haben müssen, sind deshalb auch für neue betriebliche Investitionen, ohne die der Betrieb wirtschaftlich ins Hintertreffen geriete. Sie waren wegen dieser engen Verknüpfung mit den Unternehmensinteressen nie so radikal wie die Arbeiterparteien im 19. Jahrhundert. | ||
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+ | Richtig ist auch, dass Gewerkschaften – häufig begrenzt auf fachliche Sektoren – für den Erhalt ihres Sektors kämpfen, auch wenn dieser ökonomisch nicht mehr wettbewerbsfähig oder ökologisch nicht nachhaltig ist. Gewerkschaftsvertreter*innen sind sehr oft in den von den Unternehmen zu finanzierenden Aufsichtsräten an der Kontrolle der Betriebsleitung beteiligt. Leitende Angestellte werden mit steigender Hierarchieebene der Unternehmensleitung zugehörig betrachtet und sind entsprechend selten Gewerkschaftsmitglied. | ||
In Niedersachsen organisieren sich im [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbund]]: | In Niedersachsen organisieren sich im [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbund]]: |
Aktuelle Version vom 4. Februar 2021, 12:50 Uhr
Eine Gewerkschaft ist eine Vereinigung der Interessenvertretung von abhängig beschäftigten Arbeitnehmer*innen zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen. Mitglieder einer Gewerkschaft werden als Gewerkschafter*innen bezeichnet.
Die Gewerkschaften sind zumeist aus der europäischen Arbeiterbewegung hervorgegangen und setzen sich seit ihrem Bestehen für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen und teilweise auch für weitergehende Gesellschaftsveränderung ein. Sie schließen als Verhandlungspartner von Arbeitgeberverbänden beispielsweise überbetriebliche Tarifverträge ab und führen dazu Lohnkämpfe, gegebenenfalls auch mit Hilfe von Streiks und Boykotts. Die Gewerkschaften versuchen, in Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder, einen möglichst großen Teil der Unternehmensgewinne als Lohn und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an die Belegschaft zu verteilen. Dagegen vertritt die Unternehmensführung die Interessen der Unternehmensinhaber*innen und Aktionär*innen, die möglichst hohe Gewinne erwirtschaften will, als ausgeschüttete Dividende und neue betriebliche Investitionen.
Da es keine richtige oder optimale Aufteilung der Gewinne gibt, ist die Gewinnverteilung eine Machtfrage, die von beiden Parteien entsprechend ihrer Interessenlage unterschiedlich beurteilt wird. Gewerkschaften, die eine positive Entwicklung des Betriebes ebenfalls im Auge haben müssen, sind deshalb auch für neue betriebliche Investitionen, ohne die der Betrieb wirtschaftlich ins Hintertreffen geriete. Sie waren wegen dieser engen Verknüpfung mit den Unternehmensinteressen nie so radikal wie die Arbeiterparteien im 19. Jahrhundert.
Richtig ist auch, dass Gewerkschaften – häufig begrenzt auf fachliche Sektoren – für den Erhalt ihres Sektors kämpfen, auch wenn dieser ökonomisch nicht mehr wettbewerbsfähig oder ökologisch nicht nachhaltig ist. Gewerkschaftsvertreter*innen sind sehr oft in den von den Unternehmen zu finanzierenden Aufsichtsräten an der Kontrolle der Betriebsleitung beteiligt. Leitende Angestellte werden mit steigender Hierarchieebene der Unternehmensleitung zugehörig betrachtet und sind entsprechend selten Gewerkschaftsmitglied.
In Niedersachsen organisieren sich im Deutschen Gewerkschaftsbund:
- IG Bauen-Agrar-Umwelt
- Gewerkschaft der Polizei
- IG Bergbau, Chemie, Energie
- IG Metall
- Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
- Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
- Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
- ver.di
Folgende Initiativen setzen sich mit diesen Adressat*innen auseinander
Relevanz
In welchen Situationen seid ihr auf die Person/Institution angewiesen, wann ist sie hilfreich, wobei kann sie helfen?
Umgang mit der Person/Institution
Was gibt es im Umgang mit der Person/Institution zu beachten? Auf welchem Weg kontaktiere ich sie am besten, was muss ich formell oder sprachlich beachten?
Vorteile
Welche Vorteile bringt die Zusammenarbeit mit der Person/Institution mit sich?
Nachteile
Welche Nachteile bringt die Zusammenarbeit mit der Person/Institution mit sich?
Sonstige Erfahrungen mit Gewerkschaften
Teilt eure Erfahrungen mit dieser Person/Institution. Was gibt es sonst noch zu beachten?